Donnerstag, 4. Juli 2013

Ein Restaurant-Klassiker.

Wer auf dem Weg nach Linthe etwas zu weit fährt, der landet früher oder später im Frankenwald. Kurz hinter der ehemaligen deutsch-deutschen Grenzen erblickt man über die A9 gebeugt das Brückenrestaurant Frankenwald. 

Das Brückenrasthaus Frankenwald ist eine von zwei Autobahnraststätten in Deutschland, die als Brückenrestaurant ausgeführt wurden. Im Jahr 1967 wurde sie als erste Brückenraststätte Deutschlands in Betrieb genommen und bot einen Ausblick auf die damalige innerdeutsche Grenze. Die Raststätte Frankenwald lag damals neben den Abfertigungsanlagen von Polizei und Zoll.

Es ist und bleibt eine Attraktion an der A9. Leberknödelsuppe und Weisswürste schmecken hier am besten. Vielleicht liegt es am Blick auf die Autobahn und das Frankenland. Es war die letzte und die erste Station vor und nach der damaligen Transitstrecke. Für viele ist dieses besondere Restaurant auch ein Denkmal. Wenn man die Zeit der Teilung bewusst miterlebt hat, dann wird man hier nachdenklich. Von hier ging es direkt zum Grenzübergang, über den Todesstreifen durch die Grenzanlagen - als "imperialistischer" Feind, als böser Kapitalist. Viele hatten Verwandte in der DDR und unterstützten mit Paketen und Päckchen - hier aber waren alle gleich - ungebeten, unter Beobachtung und bei jeder "falschen" Bewegung spürte man die kalte Macht der "Grepos". An dieser Grenze konnte jeder die Absurdität der Teilung - oft mit Angst, immer mit einem unguten Gefühl - erleben. Wieviel Lebenszeit hat man hier mit Warten verbracht? Schön, dass es vorbei ist, schön, dass das Brückenrestaurant nur noch ein besonderes Restaurant ist. An der A9. 



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